Sicher im Sport
Der Sport im Verein hat großes Potential, um Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu fördern und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Doch es gibt auch einige Faktoren im Sport, die ein Risiko von Gewalterfahrungen jeglicher Art begünstigen können, wie z.B. Vertrauen, enge Bindung zu Trainer*innen, Körperzentriertheit, Abhängigkeiten durch Hierarchien und Leistungsorientierung sowie ungleiche Geschlechterverhältnisse.
Je früher wir uns mit Grenzverletzungen, sexualisierter und interpersoneller Gewalt befassen, umso sichtbarer werden sie, umso weniger können sie uns verunsichern, umso wirksamer können wir handeln. Die rechtzeitige Beschäftigung mit potenziell auftretenden Vorfällen verhindert Überforderung und Verunsicherung und gewährleistet gleichzeitig eine sachlich angemessene Vorgehensweise.
Ein zentrales Element zur Gewaltprävention im eigenen Sportverein ist die Erstellung eines eigenen Schutzkonzeptes auf der Basis einer individuellen Risikoanalyse. Die Entwicklung, Anwendung und Überprüfung eines solchen Schutzkonzeptes fordert seit Mai 2022 auch das Landeskinderschutzgesetz NRW von allen Trägern, die Angebote nach dem Kinder- und Jugendförderungsgesetz NRW bereithalten. Dazu zählt auch die sportliche und freizeitorientierte Jugendarbeit im Sportverein.
Arbeitshilfen des LSB NRW und Begleitung durch den KSB
Der Landessportbund NRW hat für alle Sportvereine umfangreiche Informationsbroschüren mit praktischen Leitlinien und Beispielen erstellt, die sich hier im Download-Bereich und auch auf der Homepage des Landessportbundes finden. Zum Einstieg in das Themenfeld bietet sich der „Handlungsleitfaden für Vereine“ an. Das Arbeitsbuch „Gemeinsam sicher im Sport“ unterstützt Schritt für Schritt bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes.
Unser Kreissportbund bietet darüber hinaus seinen Sportvereinen regelmäßige Informationsveranstaltungen und Sensibilisierungsschulungen zur „Gewaltprävention im Sportverein“ an. Ergänzt wird dieses Angebot um Workshop-Seminare zur Durchführung von Risikoanalysen, zur Erstellung von Schutzkonzepten und zur Ansprechpartner*innen-Schulung für den Verein. Für seine Sportvereine im Kreis Minden-Lübbecke hat sich der KSB zudem dem „Netzwerk Kinderschutz der Jugendämter im Kreis Minden-Lübbecke“ angeschlossen und arbeitet seit einiger Zeit eng mit dem Kommissariat Vorbeugung der Kreispolizeibehörde sowie den örtlichen Vereinen Wildwasser Minden e.V., Mannigfaltig Minden-Lübbecke e.V. und dem Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen e.V. zusammen.